Renaturierung wertvoller Riedflächen und Förderung
des Pyrenäen-Löffelkrauts

Aufgabenbeschreibung

Ein Naturschutzgebiet im Regierungsbezirk Tübingen bietet Anlass, degradierte Niedermoorflächen durch Maßnahmen einer Verbesserung des Wasserhaushalts zu einem besseren Zustand zu entwickeln. Wiedervernässungen und gezielte Pflegemaßnahmen der Flächen sollen einen Renaturierungsprozess naturschutzfachlich besonders bedeutsamer Lebensräume anstoßen. Hauptgrund des momentan schlechten Zustands sind bestehende Entwässerungsgräben, welche die wertvollen Naturschutzflächen seit geraumer Zeit trocken legen. Besonders das Pyrenäen-Löffelkraut, eine in Deutschland und Baden-Württemberg stark gefährdete und im Gebiet vorkommende Pflanzenart, wird durch verschiedene Faktoren wie den Vernässungsgrad und den hydrochemischen Zustand der Flächen als auch den Konkurrenzdruck anderer Pflanzenarten wie Schilf in ihrem Vorkommen begrenzt.  

Umsetzung

Drei wesentliche Faktoren scheinen für eine erfolgreiche Entwicklung der naturschutzfachlich hochwertigen Flächen ausschlaggebend zu sein.
Ingenieurbauliche Maßnahmen in Form von Holzspundungen sollen in Haupt- und Seitengräben platziert werden, um einen Staueffekt zu erzeugen, der die Flächen vernässt, jedoch nicht überflutet und einen Verrieselungseffekt weiterhin zulässt. Durch einen Überlauf sollen auftretende Schichtfluten trotzdem aus dem Gelände geleitet werden können. 
Laufende, hydrochemische Untersuchungen überprüfen den Einfluss stofflicher Einträge aus benachbarten, intensiv genutzten Landwirtschaftsflächen. Bestätigt sich der Verdacht auf erhöhte Einträge wie Nährstoff-, Phosphor- und Stickstoffverbindungen, sollten Maßnahmen zur Reduzierung der potenziellen Belastungen in Betracht gezogen werden. Eine Nutzungsänderung in Form einer Extensivierung der Nachbarflächen würde als Pufferstreifen dienen, welcher einerseits keinen Nährstoff- und Pestizideinträgen unterliegen würde und gleichzeitig eingetragene Stoffe aus Nachbarflächen auffängt. Als ingenieurbauliche Alternative wäre ein Entwässerungsgraben entlang der Maßnahmengrenze möglich, welcher hohe und belastete Wassermassen bei Starkniederschlägen um das Gebiet leitet. 
Fortlaufende Pflegemaßnahmen der Riedflächen sollen ergänzt und so die Mahdzeitpunkte der Schilf- und Streuwiesenflächen entsprechend angepasst werden, um eine höhere Keimfähigkeit des Pyrenäen-Löffelkrauts zu erzielen.   

Zeitraum

2022/2023

Auftraggeber

Regierungspräsidium Tübingen

Kooperationspartner

Joachim Fürst (Limnologe)